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"jugend creativ" startet in 54. Runde: „Der Erde eine Zukunft geben“

27.09.2023

Der regionale Startschuss für den internationalen Jugendwettbewerb fiel beim Pädagogensymposium der Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems in Bad Zwischenahn. Schülerinnen und Schüler können Bilder und Videofilme bis zum 15. Februar über die regionalen Genossenschaftsbanken einreichen.

 © Markus Hibbeler

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Thomas Ranft betonte, dass die Wetterextreme weiter zunehmen werden. Die diesjährigen Brände in Südeuropa ließen erahnen, welche Dimensionen auf uns zukommen.

Mit einem Pädagogensymposium hat die Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems (AGVR) den regionalen Startschuss für die 54. Auflage des größten internationalen Jugendwettbewerbs „jugend creativ“ gegeben. Dieser wird vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) initiiert. Unter dem Motto „Der Erde eine Zukunft geben“ sind die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 13 aufgerufen, Bilder oder Kurzfilme bis zum 15. Februar kommenden Jahres über die regionalen Volksbanken oder Raiffeisenbanken einzureichen. „Wir freuen uns auf viele kreative Beiträge und wir freuen uns über die tolle Resonanz der vielen Lehrkräfte auf unserem Symposium“, begrüßte AGVR-Geschäftsführerin Stephanie Hempel vor kurzem zahlreiche Pädagoginnen und Pädagogen aus Weser-Ems sowie Mitarbeitende aus den teilnehmenden Genossenschaftsbanken im Hotel „HansenS Haus am Meer“ in Bad Zwischenahn.

Die Lehrkräfte erhielten von der Professorin für „Bildende Kunst und ihr Didaktik“ der Ludwig-Maximilians-Universität München, Anja Mohr, und Philipp Aubel, Videoenthusiast, ausgebildeter Lehrer, Projekt- und Festivalleiter beim Bundesverband Jugend und Film, zahlreiche Impulse für ihre Unterrichtsgestaltung. Beide zählen auch zu den Bundesjuroren des Wettbewerbs „jugend creativ“. Für das Bundesfinale können sich die „Nachwuchskünstler und -künstlerinnen“ über die Regional- und Landesbewerbe qualifizieren. Zudem sorgte der ARD Klima- und Wettexperte Thomas Ranft für interessante Erkenntnisse und Einblicke in seinem Vortrag „Nachhaltige Kommunikation – ist leichter gesagt als getan“.

Prof. Mohr betonte, dass Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Naturschutz in der Kunst in nahezu allen Epochen Themen waren. Sie beschränkte sich in ihrer Darstellung aber auf Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit und nannte den deutschen Maler und Grafiker Paul Klee (1879 - 1940), die US-Umweltkünstlerin Agnes Denes oder auch den deutschen Aktionskünstler Joseph Beuys (1921 – 1986) als anschauliche Beispiele. Gleichzeitig verdeutlichte sie, wie sich diese künstlerischen Ansätze im Unterricht für unterschiedlichen Klassenstufen umsetzen lassen. Häufig reiche aber ein Blick in die Nachbarschaft. So könnten Schülerinnen und Schüler die viel verbreiteten Steingärten aufgreifen und praktisch und theoretisch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten behandeln. „Wir müssen Bewusstsein für das Thema schaffen und sensibilisieren“, betonte Prof. Mohr.

Im Bereich Kurzfilm könnte vor allem „grünes Storytelling“ die Themen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz befördern, betonte der Filmer Aubel. Häufig gezeigte rad- statt autofahrende Tatort-Kommissare und andere Protagonisten mit einem starken klima- und umweltbewussten Verhalten könnten sich zu Vorbildern entwickeln und damit das gesellschaftliche Bewusstsein verändern. „Das grüne Drehen lässt sich gut vereinbaren mit dem Thema des Wettbewerbs ,Der Erde eine Zukunft geben‘“, so der Filmer, der dazu auch einige Beispielvideos mitgebracht hatte.      

Das Ausmaß und die Dramatik des Klimawandels verdeutlichte der ARD-Klima- und Wetterexperte Ranft: „Wir befinden uns heute im 6. Massensterben der Erdgeschichte.“ Die Welt sei auf einem 2,7-Celsius-Grad-Erwärumungskurs bis zum Ende des Jahrhunderts. Das klinge gering, sei aber „die bislang schnellste Erwärmung, die dieser Planet erlebt“, so Ranft. Das Problem sei, dass „wir fossile Stoffe verbrennen“. Damit würden klimaschädliche Substanzen in die Atmosphäre gelangen, die teilweise mehrere Jahrzehnte und Jahrhunderte benötigten, bis sie abgebaut seien. Das müsse aufhören. „Wir kennen das Problem, wir lösen es aber nicht“, so der Wissenschaftler, der damit zu der Erkenntnis kommt: „Wissen treibt keine Entscheidung.“ Eine gesellschaftliche Veränderungen erfolge vielmehr durch Vorleben Enzelner und durch gute Kommunikation. „Tue Gutes und rede darüber“, so Ranft.  

Umfangreiche Informationen gibt es unter www.jugendcreativ.de